- Lage und Klima
- Erzeugnisse
- Fruchtarten und Fruchtfolge
- Produktionstechnik
- Getreideernte
- Lagerung und Vermarktung
- Qualitätsprogramme und Zertifizierungen
Wir erfühlen den Boden / gelebter Ackerbau
Lage und Klima
Der Gutsbetrieb Oberweckerstell befindet sich zwischen den Gemeinden Donzdorf, Geislingen/Steige und Böhmenkirch am Westrand der Schwäbischen Alb.
Die Betriebsflächen befinden sich auf einer Höhenlage zwischen 650 und 720m üNN. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 7,0°C der durchschnittliche Jahresniederschlag ca. 1.000mm.
Charakteristisch sind hier die Kalksteinverwitterungsböden in kuppiertem Gelände.
Ein hoher Steinbesatz eine geringe Mächtigkeit und ein eingeschränktes Wasserhaltevermögen stellen uns täglich vor neue Herausforderungen im Pflanzenbau.
Unser Anspruch ist es durch Nutzung moderner Technologie und ständiger Optimierung der pflanzenbaulichen Produktionstechnik das Ertragspotential bei gleichzeitigem schonendem Umgang mit natürlichen Ressourcen voll auszunutzen.
Erzeugnisse
- Futtergerste
- Braugerste
- Mahlweizen
- Winterraps
- Sommerhafer
- Dinkel
- Öllein
- Kichererbsen
Fruchtarten und Fruchtfolge
Die Fruchtfolge bestehend aus Winterraps, Winterweizen, Sommergerste und Wintergerste wird wo immer möglich durch Winter- und Sommerzwischenfrüchte ergänzt. Daneben sind wir ständig bestrebt das Angebot an Kulturen durch Dinkel, Hafer, Leguminosen oder Spezialitäten wie Öllein und Kichererbsen zu ergänzen.
Ziel ist es, durch eine ausgeglichene Fruchtfolge die Ertragssicherheit der Kulturen zu erhalten und bei gleichzeitig ständiger Bodenbedeckung den Humusaufbau zu fördern.
Produktionstechnik
Die Produktionstechnik oder auch Anbauverfahren genannt, wird um Wind- und Wassererosion zu begrenzen und die Bodenfruchtbarkeit zu steigern angewendet. Da die Ackerflächen bereits seit über 30 Jahren pfluglos bewirtschaftet werden.
Dabei wird auf die wendende und auch intensiv mischende Bodenbearbeitung verzichtet. Ziel ist eine möglichst natürliche Bodenstruktur mit einer großen biologischen Aktiviät der Bodenlebewesen.
Zinkensätechnik in Verbindung mit einem Doppeltank ermöglicht uns nach Bedarf eine Direktsaat oder Mulchsaat und die gezielte Düngung in die Saatreihe. Um die Bodenstruktur bestmöglich zu schonen, werden die meisten Feldarbeiten mit Zwillingsrädern durchgeführt.
GPS-gesteuerte Lenksysteme ermöglichen uns eine zentimetergenaue Feldarbeit und exakte Ausbringung von Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmittel.
Diese Techniken tragen maßgeblich zur Umweltverträglichkeit der modernen Landwirtschaft bei und ermöglichen gleichzeitig die sichere Produktion gesunder Nahrungsmittel.
Um den Dünger und Pflanzenschutzmitteleinsatz so effizient wie möglich zu gestalten, begehen wir unsere Flächen in regelmäßigen Abständen und kontrollieren die Bestände.
Entscheidungen zum Dünger oder Pflanzenschutzmitteleinsatz werden ganz nach dem Motto „so viel wie nötig und so wenig wie möglich“ getroffen. Eine fachliche Ausbildung, Studium und langjährige Erfahrung der Mitarbeiter führen zu den richtigen Entscheidungen. Durch ständige Weiterbildung und Neugierde versuchen wir unser Produktionssystem täglich zu hinterfragen und zu optimieren. Unterstützt werden wir dabei von der Pflanzenbauberatung der Hanse-Agro.
Getreideernte
Die Ernte erfolgt mit einem eigenen Mähdrescher, der mit bodenschonender Zwillingsbereifung ausgestattet ist. Ein terrabereifter Überladewagen transportiert das Erntegut ständig vom Mähdrescher zum Feldrand, wo auf die Transportfahrzeuge umgeladen wird. Somit erreichen wir eine effiziente und zugleich bodenschonende Ernte.
Das gesamte Stroh der Feldfrüchte verbleibt auf dem Acker und bietet zusammen mit organischem Dünger die Nahrungsgrundlage für die verschiedensten Mikroorganismen und Bodenlebewesen zur Erhaltung und ständigen Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Hierzu zählt natürlich auch die regelmäßige Kalkung der Flächen, sowie das regelmäßige Ziehen von Bodenproben. Über eine Teilflächenspezifische Bodenbeprobung und Ertragserfassung können Teilflächen mit unterschiedlichem Ertragspotential individuell gedüngt werden. Somit werden Nährstoffüberschüsse vermieden und die Kulturpflanzen optimal ernährt.
Hierzu zählt natürlich auch die regelmäßige Kalkung der Flächen, sowie das regelmäßige Ziehen von Bodenproben, nach deren Ergebnissen sich dann die Düngung richtet.
Lagerung und Vermarktung
Um die Qualität des Erntegutes bis zur Vermarktung sicherzustellen, wird das Erntegut in einer modernen Siloanlage als auch in Flachlagern gelagert. Eine Reinigungs- und Trocknungsanlage ermöglicht es uns nur qualitativ hochwertige Ware an unsere Partner zu vermarkten.
Unser Ziel ist es, das produzierte Getreide und Raps an regionale Mühlen, Mälzereien, Tierhalter und Futtermittelbetriebe zu verkaufen, um die Lieferwege möglichst kurz zu halten.
Qualitätsprodukte wie Kichererbsen und Öllein verkaufen wir auch in Kleinmengen direkt ab Hof.
Qualitätsprogramme und Zertifizierungen
Ein landwirtschaftlicher Betrieb muss sich, um seine Produkte überhaupt noch verkaufen zu können, einer Vielzahl von Kontrollen, Programmen, Monitorings, Dokumentationspflichten usw. unterwerfen, deren Sinn z.T. für den Landwirt nicht immer sofort erkennbar ist, sich aber mittlerweile trotzdem zum Standard entwickelt haben.
Ein sehr wichtiges Qualitätsmanagementprogramm für die Landwirtschaft ist das sogenannte QS-System (Qualität und Sicherheit), dass v.a. die Tierhaltung betrifft, aber bis in die vorgelagerten Bereiche, oder auch den Getreideanbau hineinspielt.
Hierbei werden an Transport und Lagerung des Erntegutes, bzw. des Futtermittels bestimmte Anforderungen gestellt:
- Vermeidung von Verschmutzungen (z.B. durch Abdecken der Transportfahrzeuge)
- Vermeidung von Kontaminationen (d.h. Führen von Frachtbüchern mit Dokumentation der letzten Frachten)
- Reinigungsprotokolle
- Freiheit von Schadnagern und sonstigen tierischen Schädlingen
- Ausschließliche Verwendung zertifizierter Konservierungsstoffe (organische Säuren) für Futtergetreide
- Außerdem hat sich der Landwirt, der Getreide lagert und verkauft, auch den Audits seiner Abnehmer zu unterwerfen, die z.B. im Rahmen von HACCP, GMP oder ähnlichem zertifiziert sind.
Zusätzlich gibt es seit 2010 noch sog. Nachhaltigkeitsverordnungen für Biomasse (Bio St-Nach V) in denen der Landwirt die Nachhaltigkeit seiner Produktion nachzuweisen hat. Dies ist nur ein Auszug aller Verordnungen und Controllingsystem, die heute einzuhalten sind, um Getreide nicht nur anbauen, sondern auch vermarkten zu können.